Volvo Construction Equipment (Volvo CE) und sein Kunde Skanska haben in den
letzten zehn Wochen im Steinbruch Vikan Kross bei Göteborg, Schweden, die
Machbarkeit eines voll elektrifizierten Steinbruch unter realen
Praxisbedingungen erforscht. Die Ergebnisse liegen inzwischen vor, und sie
übertreffen bei weitem die Erwartungen. Im Test sanken die CO2-Emissionen
um 98 Prozent, die Energiekosten um 70 Prozent und die Lohnkosten um 40
Prozent. Die Resultate zeigen, dass das Projekt des „voll elektrifizierten
Steinbruch“ Volvo CE in seiner Vision eines zehnfach effizienteren, unfall- und
emissionsfreien Steinbruchs ohne ungeplante Stopps einen großen Schritt nach
vorn gebracht hat. Die Ergebnisse stützen die Prognose, wonach das Potenzial
für die Verringerung der Gesamtbetriebskosten bei vermutlich rund 25 Prozent
liegt. Da es sich bei allen Maschinen des Forschungsprojekts um noch nicht auf
dem Markt erhältliche Prototypen handelt, sind noch keine wirklich belastbaren
Schätzungen möglich.
„In den letzten zehn Wochen haben wir einen unglaublichen Schritt nach vorn gemacht und eine Menge über das riesige Potenzial eines rein elektrisch betriebenen Steinbruchs in Sachen Umweltschutz, Effizienz, Sicherheit und Kosteneinsparung erfahren“, sagt Uwe Müller, Chief Project Manager der „Electric Site“ bei Volvo CE. „Wir haben uns entschlossen, den Test bei Skanska auszuweiten, um noch mehr belastbare Ergebnisse zu erhalten. Die bisherigen Resultate bestätigen, dass das Forschungsprojekt ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Umstellung der Gewinnungsindustrie auf emissionsfreie Produktionsstätten ist.“
Eine starke Partnerschaft
Das Projekt „Electric Site“ zielt darauf ab, alle Arbeitsschritte in einem Steinbruch – vom Herauslösen des Materials aus der Bruchwand über das Vorbrechen und den Transport bis hin zur Sekundärzerkleinerung – von elektrisch betriebenen Maschinen erledigen zu lassen. Es basiert auf elektrischen, autonom fahrenden Prototypen von Volvo CE sowie auf neuen Arbeitsmethoden und Managementsystemen, was künftig zu völlig neuen Komplettlösungen für Baustellen führen soll. Zur neuen Technologie gehören auch Maschinen- und Flottenmanagementsysteme sowie Logistiklösungen für elektrische Maschinen in Steinbrüchen.
„Da sich aufgrund der Klimaveränderungen unser gesamter Industriezweig
verändern wird, müssen wir neue, nachhaltige Lösungen finden und
Partnerschaften mit Organisationen eingehen, die ganz andere Kompetenzen haben
als wir“, erklärt Anders Danielsson, Präsident und CEO von Skanska. „Wir
hoffen, dass wir und unsere Kunden durch die Zusammenarbeit mit Volvo CE
unseren CO2-Fußabdruck reduzieren können. Eine leistungsfähige
Partnerschaft macht so etwas möglich.“
Prototypen im Fokus
In dem voll elektrifizierten Steinbruch arbeiten acht autonom fahrende und
rein elektrisch betriebene HX2 Dumper, die das Material vom mobilen Vorbrecher
zum stationären Sekundärbrecher transportieren. In puncto Energieverbrauch pro
Tonne Ladung hat der HX2 unter Beweis gestellt, dass Volvo CE seiner Vision von
einer zehnfach effizienteren Steinbruch ein ganzes Stück nähergekommen ist. In
den Prototypen der zweiten Generation sind gemeinsam genutzte Technologien und
Komponenten der Volvo-Gruppe verbaut. Das Fahrzeug fährt mit zwei von einer
Lithium-Ionen-Batterie angetriebenen Elektromotoren, ein weiterer Elektromotor
betätigt die Hydraulik. Der HX2 hat ein Vision-System, mit dem er Menschen und
Hindernisse in seiner Nähe erkennen kann. Er folgt einer mittels GPS vorgegebenen
Route, die sich jederzeit ändern lässt.
Der Prototyp LX1 eines elektrischen Hybrid-Radladers erzielte im Steinbruch eine um mehr als 50 Prozent verbesserte Kraftstoffeffizienz und signifikant weniger Emissionen und Lärmbelästigung als vergleichbare konventionelle Maschinen. Seine Aufgabe war es, das ausgebrochene Material auf der Baustelle aufzuhäufen. Der LX1 ist ein Serienhybrid mit einem Antriebsstrang mit elektrischen Antriebsmotoren an den Rädern, elektrischen Hydraulikeinheiten, einem Energiespeichersystem, einem deutlich kleineren Dieselmotor, einer neuen Maschinenarchitektur und einem neuen Design der Hubeinheit. Diese Kombination ermöglicht eine deutlich verbesserte Kraftstoffeffizienz.
Der Vorbrecher im Steinbruch wurde vom 70 Tonnen schweren, kabelgebundenen Bagger-Prototyp EX1 mit dualer Stromversorgung beschickt. Der EX1 basiert auf einem Volvo-Raupenbagger des Typs EC750, der so umgerüstet wurde, dass er neben dem Dieselmotor auch über einen Elektromotor verfügt. Im Steinbruch wurde er ans Netz angeschlossen, sodass keine Emissionen entstanden. Sobald das Kabel angeschlossen ist, startet der EX1 automatisch im Elektromodus. Ist er nicht mit dem Netz verbunden, startet er über den Dieselmotor. Der EX1 wird genau wie ein konventioneller Volvo-Bagger bedient.
Gemeinsam die Zukunft gestalten
„Wir bei Volvo CE glauben an eine nachhaltige Zukunft und tun unser Bestes, eine Welt mitzugestalten, in der wir auch künftig gern leben wollen“, fasst Melker Jernberg, Präsident von Volvo CE, zusammen. „Die „Electric Site“ ist ein Beispiel dafür, wie wir das konkret umsetzen wollen. Bei diesem Forschungsprojekt stellen wir mit intelligenten Maschinen, Automatisierung und Elektromobilität traditionelle Arbeitsweisen im Steinbruch in Frage und zeigen neue Alternativen auf. Der nächste Schritt ist jetzt, die involvierte Technologie zur Serienreife zu bringen und das Konzept weiterzuentwickeln. Wenn man Prototypen schon in einem frühen Entwicklungsstadium bei einem Kunden testen kann, beschleunigt das die Entwicklung gewaltig und nutzt letztendlich beiden Seiten – sowohl uns als auch dem Kunden.“
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Sandra Jansen
Marketing & Communications Manager
Volvo Construction Equipment Germany GmbH
Oskar-Messter-Str. 20
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